Am 13. und 14. Februar 2024 der Karneval von Marciapiè in Lazise

Am 13. und 14. Februar 2024 wird die Tradition mit Masken geehrt, die die Geschichte der Stadt darstellen: oder besser gesagt, des „libera contrada (freien Bezirks) der Marciapiè“.

Im Corso Ospedale hatte der Eingang zur Straße früher eine Bogentür, die die Straße wie eine private contrada aussehen ließ. Das führte dazu, dass Besucher direkt hineingingen, ohne einzutreten, und gab den Bewohnern der Straße das Gefühl, eine Gemeinschaft zu sein, die sich in Zeiten der Not immer gegenseitig geholfen hat. Ebenso bekannt ist den Bewohnern die Geschichte der Gräfin, die in einer Villa am Ende der Straße in der Nähe des Sees wohnte und einen Bürgersteig („marciapiede“ auf Italienisch) anlegen ließ, damit ihre Schuhe nicht schlammig wurden, was der Straße ihren Namen Marciapiè gab. In mageren Zeiten taten sich die Familien von Marciapiè zusammen, um mit einer nicht mehr gebräuchlichen Angelart zu fischen, um mehr Fische zu fangen, die sie untereinander teilen konnten. Seitdem wird jedes Jahr am letzten Tag des Karnevals und am ersten Tag der Fastenzeit die Straße herausgeputzt und bietet Reisenden und Einwohnern die traditionellen Kutteln und Pessin (kleine gekochte Fische) an.

Die Contrà del Marciapiè, die heute Via Arco heißt, ist Teil des ältesten Teils von Lazise, der „la bastìa“ genannt wurde: Zum See hin konnte er zum Schutz vor Räubern komplett mit Holzmauern umschlossen werden. Bis zum 19. Jahrhundert reichte der See tatsächlich bis zur Hälfte, es gab noch kein Seeufer und die Bastionen der Villen am See endeten direkt im Wasser.