Der Mori-Torbole-Tunnel (für die Überflutung der Etsch) hat auch einen „deutschen“ Hintergrund
Der Tunnel, der Mori mit Torbole verbindet, ist fast zehn Kilometer lang und hat einen Höhenunterschied von etwas mehr als 100 Metern zwischen dem Flussbett und der Mündung in den See: Deshalb fließt das Wasser ohne künstlichen Druck. Der maximale Durchfluss liegt bei 500 Kubikmetern pro Sekunde. Indem das überschüssige Wasser im Etschbett in den See abgeleitet wird, wird praktisch verhindert, dass der Fluss überläuft und vor allem in den Städten Pescantina und Parona sowie in einigen Stadtteilen Veronas Überschwemmungen verursacht. Um den Pegel des Gardasees um einen Zentimeter anzuheben, muss der Tunnel etwa 3,7 Millionen Kubikmeter Wasser einleiten. Dieses wasserbautechnische Werk – das bisher insgesamt ein Dutzend Mal benutzt wurde und in der Regel für Funktionstests und nicht für Notfälle diente – wurde während des Zweiten Weltkriegs teilweise für die Kriegsproduktion genutzt. Im Jahr 1944 wurden hier Teile für die Wunderwaffen, die geheimen deutschen Waffen des Dritten Reiches, hergestellt. Übrigens gab es in Riva auch das experimentelle Luftfahrtforschungszentrum „Hermann Göring“: Dort wurden weiße Scheiben hergestellt, die Zeugen als „Hitlers UFOs“ bezeichneten und deren Flug in einem historischen Film dokumentiert wurde. Zwischen Torbole und Riva wurden auch Mini-U-Boote entwickelt.
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