Brennerautobahn: Ministerium gibt grünes Licht für PPP-Projekt
Das PPP-Projekt der Brennerautobahn AG mit Investitionen in der Höhe von 7,2 Milliarden Euro hat vom Ministerium für Infrastrukturen und Transport das lang ersehnte grüne Licht erhalten. Am heutigen Dienstag um 15.48 Uhr ist am Sitz der Gesellschaft in der Berliner Straße in Trient die Mitteilung eingetroffen, mit der Minister Matteo Salvini die technische Machbarkeit bestätigt. Es ist dies ein wichtiger und entscheidender Schritt, der das Spiel um die seit dem Jahr 2014 verfallene Konzession eröffnet.
„Dies ist eine Nachricht, auf die nicht nur wir als Brennerautobahngesellschaft, sondern das gesamte Gebiet von Brenner bis Modena seit mindestens 2014 gewartet habt“, erklärte Geschäftsführer Diego Cattoni. „Es war ein schwieriger Weg, aber heute können wir sagen, dass wir ein historisches Ergebnis erzielt haben: Unser Vorschlag für einen Grünen Korridor ist vom Ministerium für Infrastrukturen und Transport positiv begutachtet worden – ein Vorschlag, der die Mobilität entlang der Brennerachse durch einen Investitionsplan im Umfang von 7,2 Milliarden Euro verändern wird; das ist das 3,5-fache der Investitionen, die für den Bau der Autobahn getätigt worden sind. Dies bedeutet nicht nur, dass nun das Verfahren für die Ausschreibung beginnen kann, sondern vor allem, dass dieser ehrgeizige Plan für den Transportsektor, für die Umwelt und für die lokale und gesamtstaatliche Wirtschaft jener Plan ist, der in seinen Grundzügen von demjenigen umgesetzt werden muss, der die Konzession erhält. Ich hoffe natürlich sehr, dass dies die Brennerautobahngesellschaft sein wird, die nunmehr ein Vorrecht genießt und die vor mehr als 60 Jahren von den lokalen Körperschaften genau aus dem Grund gegründet worden ist, die Autobahn zu bauen, Italien eine Autobahnverbindung zum restlichen Europa zu geben und den durchquerten Gebieten ein Instrument für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in die Hand zu geben. Die Gesellschafter, welche die Brennerautobahn AG gegründet haben, werden auch in dieser neuen Zeit die Hauptakteure sein, denn wie in Vergangenheit sind nicht die Einnahmen prioritär, sondern der Aufbau der Zukunft. Ein besonderer Dank gilt allen, die an dieses Projekt geglaubt haben“, betonte Cattoni, „nicht zuletzt dem Ministerium für Infrastrukturen und Transport, das die Prüfung unseres Vorschlages positiv abgeschlossen hat. Jetzt dürfen wir nicht lockerlassen, sondern aus diesem Ergebnis die notwendige Entschlossenheit ziehen, um unser großes Ziel zu erreichen.“ Um die Investitionen tätigen zu können, gilt es nun auf die nächsten Schritte zu warten: Es wird nun das Ausschreibungsverfahren für die Konzessionsvergabe eingeleitet, bei dem die Brennerautobahn AG ein Vorrecht genießt. Das gestrige grüne Licht des Ministeriums hingegen war bereits erwartet worden: Beim letzten Treffen am 9. November hatten die beiden Landeshauptmänner von Bozen und Trient Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti die Regierung auf die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung hingewiesen, um den Weg für die Investitionen freizumachen. Der Vorschlag der Brennerautobahn AG ist dabei in der Tat beeindruckend: Mit 7,2 Milliarden Euro soll die Verkehrsader in den ersten Grünen Korridor Europas verwandelt werden, der den Respekt für die Umwelt und für die durchquerten Gebiete mit der Notwendigkeit einer modernen, leistungsfähigen und sicheren Infrastruktur verbindet, die gemeinsam mit dem Schienenverkehr die große Masse an Güter- und Personenverkehr bewältigen kann, der täglich über den Brennerpass rollt. „Die Brennerautobahngesellschaft ist vom Antragsteller zum Förderer dieses Projektes geworden“, sagte der Präsident Hartmann Reichhalter. „Der heutige technische Schritt ist von grundlegender Bedeutung, sollte uns aber nicht zu weniger Wachsamkeit verleiten, sondern uns im Gegenteil dazu veranlassen, noch motivierter und konzentrierter zu arbeiten als zuvor. Es ist ein Ergebnis, das Dank der Einigkeit aller Anteilseigner der Gesellschaft erzielt werden konnte, die ihre Kräfte und Absichten für ein Gemeinwohl gebündelt haben. Es ist zweifellos auch ein Ergebnis, das der großartigen Arbeit der Struktur der Brennerautobahngesellschaft zu verdanken ist, die ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat, ein – unter allen Gesichtspunkten – so komplexes Projekt auszuarbeiten und die Machbarkeitsprüfung des Ministeriums positiv zu bestehen.“ Die umfangreichen Investitionen zielen nicht nur auf die Instandhaltung, die regelmäßige Sanierung und die allgemeine Modernisierung der bestehenden Infrastruktur ab, sondern sehen eine Umstellung der Verkehrsachse von analog auf digital vor und fördern den ökologischen Wandel und die intermodale Mobilität. Der Ausbau des Abschnittes Verona-Modena auf drei Spuren und die Fertigstellung der dritten dynamischen Spur zwischen Bozen und Verona gehen einher mit der systematischen Entwicklung der notwendigen Technologie für autonomes und vernetztes Fahren, das die Brennerautobahngesellschaft bereits mit Erfolg innerhalb des Projektes C-Roads sowie anderer europäischer Projekte getestet hat, sowie mit dem Ausbau der Ladestationen für E-Fahrzeuge und der Entwicklung eines Tankstellennetzes für Wasserstofffahrzeuge. Damit jedoch noch nicht genug: Mit den Projekten Campogalliano-Sassuolo und Cispadana sieht der Vorschlag auch die notwendigen finanziellen Mittel für die Vervollständigung des Autobahnnetzes vor, ebenso wie für die Entwicklung von intermodalen Knotenpunkten, die es den Eisenbahnunternehmen ermöglichen – die Brennerautobahngesellschaft ist die führende private Unternehmensgruppe im Sektor des Schienengüterverkehrs –, ihre Dienstleistungen perfekt mit dem Straßentransport und im Falle des Hafens von Valdaro mit dem Seeverkehr zu integrieren. Der Vorschlag trägt nicht zuletzt auch der Notwendigkeit Rechnung, das Zubringernetz zur Brennerautobahn zu verbessern. Darüber hinaus sind eine Reihe von „traditionelleren“ Maßnahmen geplant, wie etwa die Modernisierung der Raststätten oder die Verdoppelung der aktuellen Gesamtlänge von Schallschutzwänden. „Ich kann meine persönliche Genugtuung über diesen wichtigen Schritt nicht verhehlen“, betonte der Technische Direktor der Gesellschaft Carlo Costa, der seinen Stempel auf alle Projekte aufgedrückt hat, die nun die Prüfung des Ministeriums bestanden haben. „Mit diesem Unternehmen verbindet mich bekanntermaßen eine Beziehung, die über eine berufliche Verbundenheit hinausgeht. Zu erleben, wie unsere technische Struktur in nur wenigen Monaten einen Investitionsvorschlag vorlegt, der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und darauf abzielt, die Mobilität entlang der Brennerachse neu zu gestalten um den ersten Grünen Korridor in Europa einzurichten, erfüllt mich mit großer Freude. Wir haben das Spiel aber noch nicht gemacht, wir müssen entschlossen und nüchtern bleiben. Zweifelsohne aber haben wir eine neue Zeit eröffnet, in denen die Gebiete an der Autobahn vom Brenner bis Modena eine entscheidende Rolle innehaben.“Zustimmung gibt es auch aus dem politischen Bereich. Vizepremier und Minister Matteo Salvini persönlich äußerte bei der Bekanntmachung der technischen Machbarkeit „große Zufriedenheit“. Der Trientner Landeshauptmann Maurizio Fugatti hat ebenfalls seine Zustimmung geäußert. „Ich stehe hier für alle öffentlichen Teilhaber an der A22: Das heutige Ergebnis ist das Resultat der Zusammenarbeit aller öffentlichen Vertreter der A22. Es war kein leichter, sondern ein langer und komplexer Weg, aber die Einigkeit der öffentlichen Gesellschafter war ein entscheidender Aspekt. Am heutigen Tag haben wir das Ziel erreicht, das jedoch eine neue Aufgabe eröffnet: Wenn wir wirklich zufrieden sind, wenn wir wirklich sehen wie die Investitionen auf unserem Gebiet umgesetzt werden, dann müssen wir die Ernsthaftigkeit, die Kompetenz und die Vorbereitung jener anerkennen, die sie in die Wege geleitet haben. Es handelt sich um das erste Projekt dieser Art auf italienischer und europäischer Ebene. Das bedeutet, dass wir es hier in der A22 mit einem Verwaltungsrat und einem Management zu tun haben, die Vorreiter in Europa sind. Darauf sind wir stolz. Ich möchte dem Ministerium danken, die zunächst mit Giovannini und abschließend mit Salvini daran gearbeitet haben.“
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